Musik

Musik Franz Schubert Gretchens KammerGretchen ist reflektiert und kann ihre Gefühle auflisten. Sie sehnt sich nach Faust. “An seinen Küssen Vergehen sollt!” Gretchens letzte Worte in diesem Gedicht weisen darauf hin, dass sie sich nach ihm sehnt und sich die Lust herbeiwünscht. Gleichzeitig drückt sie auch eine ungemeine Verzweiflung aus mit den Worten “Vergehen sollt!, die auf den späteren Tod hinweisen und auf das tragische Ende der Liebesgeschichte anspielen. Ob wohl Gretchen sich darüber im klaren ist, welche Auswirkung die gefährliche und verbotene Liebe auf ihr Leben hat spürt sie den Drang und die Sehnsucht nach Faust. “Ach dürft ich fassen” Es wird deutlich wie sehr ihr Glauben sie zurückhält. Sie weiß, dass die Liebe und Lust nach Faust verboten ist. Das Verbot hält sie aber dennoch nicht ab and ihn zu denken und sich Szenarien auszumalen. Gretchen sehnt sich nach Freiheit, was zu erkennen ist wenn man die Worte: “Und küssen ihn, So wie ich wollt” hört. Sie fühlt sich von ihre Tugend gedrängt ihren eigenen Willen zu unterdrücken, doch ihre Sehnsucht und ihr Verlangen drängen sie in die entgegengesetzte Richtung. Zu Faust.Vergleicht man den Originaltext mit dem Text in Franz Schuberts "Gretchen am Spinnrade” so fällt auf, dass Schubert zahlreiche Passagen verändert hat. Im immer wiederkehrenden “Refrain”: “Meine Ruh ist hin…” wird “Ich finde” zwei mal gesungen, während es im Originaltext nur ein mal gesungen wird. Repetition kommt in moderner Musik sehr häufig vor. An dieser Stelle wurde wiederholt, damit sich der Text insgesamt flüssiger anhört. Am Ende des Liedes wird das “An seinen Küssen Vergehen sollt!” Auch mehrere male wiederholt. Hier wollte Franz Schubert auf die Wichtigkeit dieser Worte hinweisen, da sie ja für das Leid und die Leidenschaft gleichzeitig stehen.Das Klavierstück spielt mit vielen Emotionen und Dynamik. Die Noten hören sich fließend an, fast wie ein Bach, oder bei hoher Lautstärke sogar wie ein Fluss. Das erzeugt Spannung. Je öfter das Klavier schlägt, desto mehr wird man in die Geschichte und die Emotionen Gretchens gezogen. Ihr Leid und ihre Schmerzen werden durch eine hohe Lautstärke dargestellt. Wie in Takt 60-64 zu erkennen ist wechselt die Dynamik erst von pianissimo auf forte, ein starker Wechsel, und dann mit einem Crescendo auf fortissimo. Hier gilt, je lauter das Klavier, umso mehr fühlt Gretchen ihren Schmerz. Der Refrain: WMeine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde, Ich finde sie nimmer und nimmermehr.” Wird am Anfang des Liedes in pianissimo gespielt und zu Ende in forte. Interessant ist auch der Höhepunkt vom Lied, wie Gretchen davon singt Faust zu küssen. Sie singt über ihn und die Tonart wechselt sich von D-Moll auf C-Dur. Der anregende und fröhliche Klang dieser Strophe vermittelt ihre Liebe zu Faust. Es wird immer lauter. Die Lautstärke wächst (Crescendo) bis zum Kuss. Der Akkord wird einen Takt gehalten mit dem Wort Kuss. Das ist deutlich der Höhe des Liedes. Ihre Emotionen erklingen in voller Lautstärke.