Aufgabe 1: Erstelle zum Text M3 ein Glossar über Giovanni Pico della Mirandola
Aufgabe 2: Erkläre, worin sich nach Portmann der Mensch von den anderen Säugetieren unterscheidet. [Text M4]
M4 Adolf Portmann: Beobachtungen eines Biologen
Der Schweizer Biologe, Anthropologe und Naturphilosoph Adolf Portmann (1897-1982) beschrieb den Menschen auf eine 1951 neue Weise: aus zoologischer Sicht.
Suchen wir einmal in Gedanken den Geburtszustand zu erfinden, wie er sein müsste, wäre der Mensch wirklich dem Bildungsgesetze seiner Gestaltverwandten unterworfen. [...] Das Neugeborene aller hoch organisierten Säugergruppen ist ein Nestflüchter mit weit ausgebildeten, leistungsfähigen Sinnesorganen. Seine Gestalt ist, von geringen Proportionsverschiebungen, besonders der Kopfgröße, abgesehen, ein verkleinertes Abbild der Reifeform, und sein Verhalten wie seine Bewegungsweise entsprechen weitgehend dem Gebaren der Eltern. Auch verfügt es über die Elemente der für die Art kennzeichnenden sozialen Kommunikationsmittel. [...] Für ein echtes Säugetier vom Menschentypus müssen wir im Sinne dieser Definition ein Neugeborenes fordern, das in den Proportionen seines Körpers dem Erwachsenen ähnlich ist, das die artgemäße aufrechte Körperhaltung einnehmen kann und das wenigstens über die ersten Elemente unseres Beziehungsmittels, der Wortsprache (und Gebärdensprache), verfügt. Es gibt dieses theoretisch geforderte Stadium in der Tat in unserer Entwicklung: etwa ein Jahr nach der Geburt wird diese Stufe erreicht. [...] Dass der menschliche Geburtszustand eine Art „physiologischer“, d. h. normalisierter Frühgeburt ist, das wird kaum ernsthaft bestritten werden [...]. Die Prozesse der Reifung, die ja auch im Mutterkörper gefördert würden, kombinieren sich bei uns in ihren wichtigsten Phasen mit den Erlebnissen, die eine so viel reichere Umgebung mit vielen Reizquellen den bildungsfähigen Anlagen bietet. So geschehen naturgesetzliche
Phil GK2 Wochenaufgabe 5 + Lösungen WA4 VTH/SGO
Abläufe beim Menschen im ersten Lebensjahr statt unter allgemein gültigen Bedingungen im Mutterleib bereits unter einmaligen Voraussetzungen; jede Phase des außerembryonalen Lebens steigert diese Einmaligkeit durch die erhöhten Möglichkeiten der Abweichungen individueller Bedingungen. So steht bereits im ersten Lebensjahr das Leben des Menschenkindes unter dem Gesetz des „Geschichtlichen“, in einer Zeit, wo der Mensch als echtes Säugetier noch unter den reinsten naturgesetzlichen Verhältnissen im Dunkel des Mutterschoßes sich ausformen müsste. Schon in diesem extra embryonalen Frühjahr geschehen neben „Vorgängen“ von durchaus genereller Artung auch ungezählte „Ereignisse“, die einmalig sind [...]. Man muss sich einen Augenblick mit aller Intensität in diese Situation vertiefen, die uns durch das Studium an Säugern als Entwicklungsnorm dieser Tiergruppe gezeigt wird; man muss den werdenden Menschen in der wichtigen Reifezeit des ersten freien Lebensjahres in der dunklen, feuchten, gleichmäßigen Wärme seines Mutterleibes sich denken, dann erst wird man durch den Kontrast zur Wirklichkeit, die in der Entwicklung des Menschen vor uns ist, die volle Sonderart unserer Ausbildungsweise erfassen. Dann wird sich dem Nachdenken Zug um Zug aufschließen die eigenartige innere Beziehung, die zwischen der Sonderart menschlichen Verhaltens und der merkwürdig abweichenden Entwicklung unseres Kindes besteht. Weltoffenem Verhalten der Reifeform – das wird allmählich deutlich werden – entspricht der einzig dem Menschen zukommende frühe Kontakt mit dem Reichtum der Welt!
Zoologie und das neue Bild vom Menschen (1956)
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